Kontextualisierung qualitativer Forschungsdaten für die Nachnutzung – eine Handreichung für Forschende zur Erstellung eines Studienreports
Authors : Jan-Ocko Heuer, Susanne Kretzer, Kati Mozygemba, Elisabeth Huber, Betina Hollstein
University of Bremen – Qualiservice Working Papers
QS-WP-1-2020
Empfohlene Zitierung / Suggested Citation:
Heuer, Jan-Ocko; Kretzer, Susanne; Mozygemba, Kati; Huber, Elisabeth & Hollstein, Betina
(2020): Kontextualisierung qualitativer Forschungsdaten für die Nachnutzung – eine Handrei-
chung für Forschende zur Erstellung eines Studienreports. Qualiservice Working Papers 1-
2020, Bremen, http://dx.doi.org/10.26092/elib/166.
© FDZ Qualiservice, August 2020
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Die Kontextualisierung qualitativer Forschungsdaten
Die Kontextualisierung qualitativer Forschungsdaten für weitere wissenschaftliche Nutzungen stellt eine der zentralen Herausforderungen im Data Sharing dar (vgl. Medjedović & Witzel 2010, Corti et al. 2014, Medjedović 2014). Das Forschungsdatenzentrum Qualiservice möchte Sie mit dieser Handreichung bei der Kontextualisierung Ihrer Forschungsdaten unterstützen. Auf den folgenden Seiten finden Sie Empfehlungen für die Beschreibung und Dokumentation Ihrer Forschungsmaterialien. Im Mittelpunkt steht das Verfassen eines Studienreports, in dem Ihr Forschungsprojekt, die Entstehung der Daten und die Daten selbst beschrieben werden. In Abschnitt 2 wird der Studienreport näher erläutert. Abschnitt 3 präsentiert eine Vorlage für die Erstellung des Studienreports, die Ihnen als Orientierung dienen soll und an die Erfordernisse Ihres Forschungsprojekts angepasst werden kann. Dabei liegt der Fokus auf der Darstellung qualitativer Interviewstudien. Für andere Arten von qualitativen Forschungsdaten sind unter Umständen größere Anpassungen erforderlich. Entsprechende Qualiservice-Materialien sind in Vorbereitung. Zur Einführung in das Thema geben wir in diesem Abschnitt einen Überblick über die Bedeutung der Kontextualisierung und den Prozess der Kontextualisierung bei Qualiservice.
Zur Bedeutung der Kontextualisierung
Das sinnhafte Verstehen von qualitativen Forschungsmaterialien erfordert in der Regel Bezug auf ihren Kontext, denn „nur mit Bezug auf den Kontext einer Handlung oder Äußerung im weitesten Sinne … kann ich den Sinn dieser Äußerung verstehen“ (Hollstein & Ullrich 2003, S. 36). Dabei ist „Kontext“ ein vieldeutiger Begriff. Es gibt nicht den einen Kontext, sondern vielfältige institutionelle, inhaltliche, methodische und situative Kontexte, die zum Verständnis qualitativer Forschungsmaterialien beitragen können. Während diese Kontexte den am Forschungsprojekt beteiligten Personen in der Regel unmittelbar bekannt bzw. zugänglich sind, stellt sich bei der Nachnutzung qualitativer Forschungsmaterialien die Herausforderung, dass die Datennutzung von der Datengenerierung getrennt ist. Die ursprünglichen Entstehungs-, Begründungs- und Verwendungskontexte der Forschungsmaterialien liegen den Sekundärnutzenden somit nicht unmittelbar vor, sondern müssen nachträglich erschlossen werden. Kontextualisierung bedeutet, dass Sie als (Primär-)Forschende diese Kontexte darstellen, damit die Forschungsdaten von anderen Wissenschaftler_innen nachgenutzt werden können.
Kontextualisierung bezeichnet die ausführliche Beschreibung und Dokumentation des Verlaufs des Forschungsprojekts, um Nachnutzungen der Forschungsdaten zu ermöglichen bzw. erleichtern.
Kontextualisierung als Bestandteil des Forschungsprojekts
Konkret bedeutet Kontextualisierung, dass Sie Ihr Forschungsprojekt, die Datenerhebung und die Daten mittels eines sogenannten „Studienreports“ beschreiben und mittels weiterer Kontextmaterialien dokumentieren. Sofern möglich sollten Sie mit der Kontextualisierung frühzeitig beginnen und diese als fortlaufenden Bestandteil Ihres Forschungsprojekts begreifen. Beispielsweise können Sie bereits während des Projekts Materialien für die Kontextualisierung sammeln und einzelne Teile des Forschungsprozesses beschreiben. Auf diese Weise müssen Sie nicht am Ende des Forschungsprojekts alle Arbeitsschritte rekapitulieren. Viele Aspekte der Kontextualisierung sind im Grunde Schritte, die bei jeder guten Dokumentation eines Forschungsprojektes erforderlich sind, sei es für die Erfordernisse eines Abschlussberichtes oder wenn Personen an der Auswertung beteiligt sind, die nicht an der Entstehung der Daten beteiligt waren. In letzterem Fall kann das dokumentierte Kontextwissen bereits innerhalb Ihres Forschungsprojekts genutzt und interpersonell weitergeben werden. Qualiservice unterstützt und berät Sie gerne bei der Kontextualisierung der Forschungsdaten. Unser Angebot umfasst die persönliche Beratung zu allen Aspekten der Kontextualisierung in allen Phasen Ihres Forschungsprojekts – also zum Beispiel bei der Kalkulation und Beantragung der erforderlichen Ressourcen für die Kontextualisierung, beim Verfassen des Studienreports und bei der Auswahl der weiteren Kontextmaterialien. Darüber hinaus bieten wir regelmäßig Workshops bzw. Schulungen zur Kontextualisierung und anderen Aspekten des Data Sharing an.
Übermittlung der Kontextmaterialien an Qualiservice
Alle Kontextmaterialien, die Sie als relevant für das Verständnis Ihrer Forschungsdaten ansehen, können – soweit es die urheber- und datenschutzrechtlichen Bestimmungen zulassen bei Qualiservice archiviert und (zugangsgeschützt) für Nachnutzungen zur Verfügung gestellt werden. Auf diese Weise möchten wir dem Umstand Rechnung tragen, dass Kontexte je nach Forschungsprojekt unterschiedlich definiert, unterschiedlich wichtig und auch unterschiedlich gut zu dokumentieren sein können. Wir beraten Sie selbstverständlich gerne bei der Auswahl und Aufbereitung von Kontextmaterialien. Darüber hinaus enthält die in Abschnitt 3 präsentierte Vorlage für die Erstellung eines Studienreports eine Liste möglicher Kontextmaterialien, die als Anregung dienen kann, eine Archivierung und Bereitstellung dieser Materialien zu prüfen. Zu den dort genannten Kontextmaterialien zählen beispielsweise Anträge und Berichte aus dem Projekt sowie Materialien zur Vorbereitung und Durchführung der Datenerhebung (z.B. ein Interview-Leitfaden und Postskripte zu den einzelnen Interviews) und zur Datenauswertung (z.B. ein Kategorienschema oder Codebuch). 2Die Kontextmaterialien können Sie – wie die Forschungsdaten selbst – entweder bereits im Verlauf des Forschungsprojekts oder nach Abschluss des Projekts an uns übergeben. Bitte nutzen Sie für die Übergabe der Forschungsdaten und der Kontextmaterialien stets unseren besonders gesicherten „Upload-Space“. Vor der Übermittlung von Forschungsdaten und Kontextmaterialien wird zunächst eine Übergabevereinbarung mit uns abgeschlossen. In dieser Übergabevereinbarung werden die Modalitäten der Archivierung, Bereitstellung und Nachnutzung Ihrer Forschungsdaten geregelt. Dort können Sie auch Bedingungen für die Nutzung der Kontextmaterialien festlegen.
Prüfung und Bearbeitung der Kontextmaterialien durch Qualiservice
Nach der Übergabe an Qualiservice werden die Kontextmaterialien von uns bearbeitet und für die Bereitstellung bzw. Nachnutzung vorbereitet. Die Bearbeitung erfolgt unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen in unserem „Safe Center“. Dort werden alle Kontextmaterialien sortiert, auf inhaltliche Aspekte sowie sensible und personenbezogene Daten geprüft und mit entsprechenden Schutzvorkehrungen versehen. Bei der Sortierung und Aufbereitung der Kontextmaterialien hat sich die Unterscheidung von drei verschiedenen Kontext-Ebenen als sinnvoll erwiesen. Diese Einteilung basiert auf der Debatte zu Ebenen der Kontextualisierung qualitativer Forschung (vgl. z.B. Bishop 2006, Van den Berg 2008, Medjedović 2014) und passt diese an archivierungs- und forschungspraktische Erfordernisse an:
(1) Auf der „Mikro-Ebene“ der einzelnen Datenerhebung (z.B. eines Interviews oder einer Beobachtungseinheit) werden die situativen Umstände der Datenerhebung dokumentiert (z.B. durch Memos oder Postskripta). Bei diesen Materialien verschwimmt die Grenze zwischen Forschungsdaten und Kontextmaterialien, denn sie bieten Kontextinformationen zu einzelnen Datenerhebungen, die je nach Nutzungsinteresse sehr wichtig für die Auswertungen und Interpretationen sein können.
(2) Davon zu unterscheiden ist die Kontextualisierung auf der Ebene des Forschungsprojekts. Diese erfolgt unter anderem durch den Studienreport und wird zum Beispiel durch Pro-jektanträge, Berichte oder Publikationen ergänzt. Auf dieser Ebene angesiedelt ist auch die Dokumentation der Vorbereitung und Durchführung der Datenerhebung sowie der Aufberei-tung und Auswertung der Daten (z.B. durch Interview-Leitfäden, Transkriptionsregeln, Kategorienschemata).
(3) Eine mögliche dritte Ebene stellt die Dokumentation des zeitgeschichtlichen, regionalen oder kulturellen Kontextes des Forschungsprojekts dar. Die Darstellung dieser Umstände 3ist zum Beispiel dann relevant, wenn die Forschungsdaten eine besondere regionale Spezifik aufweisen oder wenn regional vergleichende Nachnutzungen antizipiert werden. Und wenn Nachnutzungen in fernerer Zukunft antizipiert werden, können sich wesentliche Merkmale des untersuchten Gegenstandsbereichs verändert haben (z.B. durch die Digitalisierung vieler Lebensbereiche). Zur Dokumentation dieses Kontextes können zum Beispiel wissenschaftliche Veröffentlichungen (Handbücher, Lehrbücher etc.) oder Praxismaterialien (Handlungsanweisungen, Informationsbroschüren etc.) dienen. Unabhängig von dieser Einteilung in unterschiedliche Ebenen der Kontextualisierung führt Qualiservice für alle Kontextmaterialien eine Prüfung auf sensible Inhalte sowie eine Datenschutz-Folgeabschätzung durch. Dabei werden für die einzelnen Kontextmaterialien spezifische Sicherheits- bzw. Zugangskriterien festgelegt. Für die endgültige Archivierung bzw. Bereitstellung der Kontextmaterialien werden Sie noch einmal von Qualiservice kontaktiert, damit Sie die Materialien noch einmal prüfen und – ggf. nach der Klärung offener Fragen – freigeben können.
Verfügbarkeit der Kontextmaterialien für die Nachnutzung
Mit Ausnahme des unten erläuterten Studienreports werden alle Kontextmaterialien – wie die Forschungsdaten selbst – nur für wissenschaftliche Nutzungen und nach der Unterzeichnung einer Nutzungsvereinbarung zur Verfügung gestellt. Die Nutzungsvereinbarung enthält Angaben zum Nutzungszweck und verpflichtet die Sekundärnutzenden auf die Einhaltung verschiedener Datenschutzmaßnahmen. Da von den Kontextmaterialien der Studienreport frei zugänglich ist, stellt dieser in der Regel die erste Informationsquelle für Wissenschaftler_innen dar, die an einer Nachnutzung Ihrer Forschungsdaten interessiert sind. Dieser Studienreport soll im folgenden Abschnitt näher erläutert werden.
Der Studienreport als publiziertes Kontextmaterial
Im Studienreport beschreiben Sie möglichst genau die Anlage und den Verlauf des Forschungsprojekts mitsamt der Datenerhebung und der weiteren Bearbeitung der Forschungsdaten. Der Studienreport enthält somit in der Regel Angaben zum institutionellen Hintergrund des Forschungsprojekts, den Forschungszielen und Forschungsfragen, dem inhaltlichen Bezugsrahmen und dem Forschungsdesign der Studie sowie Angaben zur Vorbereitung und Durchführung der Datenerhebung und zur anschließenden Aufbereitung und Auswertung der Daten. Wichtig sind dabei selbstverständlich auch die aus der Offenheit qualitativer Forschung resultierenden Modifikationen und Entscheidungen im Forschungsprozess.
Der Studienreport beschreibt ausführlich die Struktur und den Verlauf des Forschungsprojektes.
Dem Studienreport kommt bei der Kontextualisierung Ihrer Forschungsmaterialien aus mehreren Gründen eine zentrale Bedeutung zu: Erstens ist er öffentlich zugänglich; zweitens ver-sammelt er wichtige Informationen zum Forschungsprojekt, der Datenerhebung und den Daten; und drittens sollte er zugleich Hinweise auf die weiteren Kontextmaterialien geben. Der Studienreport ist gewissermaßen das „Schaufenster“ für das gesamte Forschungsprojekt bzw. für alle Forschungsmaterialien. Der Studienreport wird von unserem Kooperationspartner bei der Publikation des Studienreports, der Staats- und Universitätsbibliothek Bremen (SuUB), mit einem eindeutigen und dauerhaften digitalen Identifikator (Digital Object Identifier/DOI) versehen und ist über den Online Katalog der SuUB verfügbar. Über eine Verlinkung bei den Metadaten – d.h. international standardisierten und suchbaren Schlagwörtern zum Forschungsprojekt bzw. den Forschungsdaten – ist der Studienreport leicht zugänglich und weithin sichtbar. Er bildet somit eine eigenständige Publikation und ist zugleich eine zentrale Referenz des Forschungsprojekts.
Der Studienreport ist eine wichtige Publikation, denn er ist das „Schaufenster“ für Ihre Daten und eine wichtige Informationsquelle für die an einer Nachnutzung interessierten Personen. Angesichts dieser Funktion des Studienreports empfehlen wir, im Forschungsprojekt ausreichend Zeit für die Erstellung des Studienreports einzuplanen und idealerweise auch diesen Bestandteil der Kontextualisierung in den Forschungsprozess zu integrieren. Sie können den Studienreport auf Englisch verfassen, um eine größere wissenschaftliche Nutzungsgruppe anzusprechen. Dies kann auch dann sinnvoll sein, wenn die übrigen Forschungsmaterialien in einer anderen Sprache vorliegen, weil gegebenenfalls im Rahmen einer Nachnutzung von den Nachnutzenden auch Übersetzungen der Forschungsmaterialien angefertigt werden können.
Überlegen Sie, ob Sie den Studienreport auf Englisch verfassen möchten, um einen größeren wissenschaftlichen Adressatenkreis anzusprechen (und ggf. zur Übersetzung der Daten anzuregen).
Vorlage für die Erstellung eines Studienreports
Im Folgenden präsentieren wir Ihnen eine Vorlage für die Erstellung des Studienreports. Diese Vorlage ist in vier Themenbereiche gegliedert:
1. Informationen zur Studie und zum Forschungskontext
2. Datengenerierung: Vorbereitung und Durchführung
3. Aufbereitung, Auswertung und Nachnutzungspotenziale der Daten
4. Weitere Kontextmaterialien zur Studie bzw. zu den Daten
Um möglichst vielen Forschungsprojekten gerecht zu werden, ist die Vorlage eher allgemein gehalten. Sie soll vor allem zur Orientierung und Anregung dienen. Die Struktur und die Inhalte des Studienreports müssen im Einzelnen an Ihr Forschungsprojekt angepasst werden, gerne in Zusammenarbeit mit Qualiservice. Insbesondere bei Forschungsprojekten, die mehrere Arten von Daten oder Daten in mehreren „Wellen“ bzw. geographisch verteilt erheben, können andere Gliederungen sinnvoll sein.
Informationen zur Studie und zum Forschungskontext
In diesem Abschnitt machen Sie administrative und organisatorische Angaben zum Forschungsprojekt und stellen den inhaltlichen Hintergrund, die Ziele und Fragestellungen, das Forschungsdesign und den Verlauf der Studie dar. Es geht somit um den institutionellen, inhaltlichen und forschungspraktischen Kontext, in den die Daten und ihre Erhebung eingebettet sind.
A. Administrative und organisatorische Angaben
Der Studienreport sollte folgende Informationen zum administrativen und organisatorischen Rahmen des Forschungsprojekts enthalten:
• Titel des Forschungsprojekts, ggf. Kurztitel und Akronym
• Verortung innerhalb eines Rahmenprogramms, einer Förderlinie oder eines Forschungsverbunds (z.B. eines Sonderforschungsbereichs)
• Projektleitung, d.h. Namen der Projektleiter_innen sowie ihre institutionelle(n) Anbindung(en), idealerweise mit individuellen Identifikatoren („Forscher-ID“) zur Erleichterung einer Zuordnung von Publikationen und Forschungsaktivitäten (z.B. ORCID-ID:http://orcid.org)
• Beteiligte wissenschaftliche Mitarbeiter_innen, d.h. alle weiteren am Projekt beteiligten Wissenschaftler_innen, ggf. mit institutioneller Zugehörigkeit, Forscher-ID und Dauer der Projektmitarbeit
• Kooperationspartner_innen: sofern im Rahmen des Projekts mit Personen und Institutionen kooperiert wurde, sollten Sie diese nennen und die Art der Kooperation erläu-tern
• Angaben zum Projektzeitraum (bzw. Förderdauer); bei mehreren Förderperioden auch Projektstatus (d.h. ist das Projekt abgeschlossen oder läuft es noch)
• Förderung, d.h. Angaben zu Fördergebern sowie Förderkennzeichen (bzw. ggf. Hinweis auf Eigenfinanzierung)
• Auftraggeber_innen: sofern es sich um Auftragsforschung handelt, sollten die Auftraggebenden genannt und ggf. Ziele, Inhalte und Nutzungsrechte erläutert werden
B. Inhalt und Aufbau des Forschungsprojekts
Hier machen Sie Angaben zu den Zielen und Fragestellungen sowie der Herangehensweise im Forschungsprojekt. Für diese Informationen lässt sich oft auf den Projektantrag, Zwischen- und Abschlussberichte sowie die Publikationen aus dem Projekt zurückgreifen.
• Forschungszweck: Was waren die Ziele des Projekts und was die Forschungsfragen? Haben sich diese im Verlauf des Projekts verändert bzw. weiterentwickelt und welche Änderungen für den Projektverlauf (z.B. Forschungsdesign, Fallauswahl, Erhebungs- oder Auswertungsverfahren) folgten daraus?
• Forschungskontext: In welcher Disziplin bzw. welchen Forschungsbereichen ist das Projekt angesiedelt? Wie ist bzw. war der Stand der Forschung, auf den das Projekt bezogen ist? Welche Forschungslücken, offenen Fragen oder Bedarf nach Forschung wurden im Projektantrag bzw. zu Projektbeginn diagnostiziert?
• Projekthintergrund: Gab es Bedingungen, die zur Entwicklung und Beantragung des Forschungsprojekts beigetragen haben? Dies können z.B. vorangegangene ähnliche Projekte der beteiligten Personen oder Institutionen, ein praktischer oder politischer Bedarf und/oder eine Ausschreibung von Fördermitteln sein.
• Inhaltlicher Bezugsrahmen: Was war der inhaltliche Ausgangspunkt bzw. Rahmen der Studie? Dies können je nach Disziplin und Projekt z.B. ontologische und/oder epis temologische Überlegungen, Grundannahmen, Denktraditionen, Theorien, Ansätze, Modelle, Erklärungen, Erwartungen, Hypothesen, Heuristiken usw. sein. Außerdem sollten Sie ggf. zentrale Begriffe und Konzepte erläutern.
• Forschungsdesign: Wie wurde die empirische Fragestellung des Forschungsprojekts untersucht? Welche Verfahren der Fallauswahl, welche Methoden und Instrumente der Datenerhebung, der Datenaufbereitung (z.B. Transkription) und -auswertung wurden verwendet und aus welchen Gründen?
• Forschungsverlauf: Wie verlief der tatsächliche Forschungsprozess? Was waren die zentralen Schritte und gab es bedeutsame Modifikationen bzw. Optimierungen im Vergleich zur ursprünglichen Forschungsplanung? Aus welchen Gründen erfolgten diese Änderungen und wie haben sich diese auf das Forschungsprojekt ausgewirkt? Um Redundanzen zu vermeiden, können Sie die Angaben zum Forschungsdesign und zum Forschungsverlauf an dieser Stelle auch sehr knapp halten oder weglassen, sofern Sie diese Informationen in die folgenden Abschnitte zur Datengenerierung und zur Datenaufbereitung aufnehmen. Wichtig ist lediglich, dass der Studienreport möglichst alle relevanten Informationen zur Anlage und zum Vorgehen bzw. zu Ihren Entscheidungen im Forschungsprozess enthält.
Datengenerierung: Vorbereitung und Durchführung
In diesem Abschnitt stellen Sie die Vorbereitung und Durchführung der Erhebung bzw. Generierung der Forschungsdaten dar. Dies ist besonders wichtig, da dieser Prozess außerhalb des Studienreports selten ausführlich beschrieben wird, aber eine Nachnutzung der Daten oft nur möglich ist, wenn die Umstände der Datengenerierung nachvollzogen werden können.
A. Auswahl und Beschreibung der untersuchten Akteure bzw. Fälle
Hier beschreiben Sie die Gesamtheit der Individuen, Gruppen, Organisationen etc., an denen Daten erhoben wurden, sowie das Auswahlverfahren und die untersuchten Fälle selbst.
• Gegenstand der Untersuchung: Auf welchen Untersuchungsgegenstand richtete sich das empirische Interesse? Welche Aspekte standen dabei im Mittelpunkt bzw. wie wurde die Gesamtheit der Untersuchungseinheiten konstruiert?
• Auswahlverfahren/Sampling, Zugang zum Forschungsfeld: Welche Überlegungen spielten bei der Auswahl der konkret untersuchten Einheiten eine Rolle? Veränderten sich die Auswahlprinzipien im Verlauf des Erhebungsprozesses? Wie verlief der Zugang zum Forschungsfeld? Spielten Gatekeeper oder Motivationen der Forschungsteilnehmenden eine Rolle?
• Rechtliche und ethische Aspekte: Welche rechtlichen Aspekte (z.B. Datenschutz,Urheberrecht) spielten eine Rolle und wie wurden rechtliche Anforderungen (z.B. informierte Einwilligung) erfüllt? Wurden Genehmigungen (z.B. von Behörden, Organisationen) eingeholt? Welche forschungsethischen Überlegungen wurden getroffen, spielten bestimmte Ethik-Kodizes eine Rolle oder wurden Ethik-Voten eingeholt?
• Beschreibung der untersuchten Einheiten: Wie lassen sich die Untersuchungseinheiten konkret beschreiben (z.B. Organisationsmerkmale, soziodemographische Merkmale)? – Bitte achten Sie dabei stets darauf, die Anonymität einzelner Fälle zu schützen und ersetzen Sie ggf. detaillierte Angaben zu einzelnen Einheiten (z.B. Personenoder Organisationen) durch abstraktere oder aggregierte Informationen.
B. Methoden, Instrumente und Verlauf der Datengenerierung
In diesem Abschnitt geht es um die Methodik und den Prozess der Erhebung bzw. Produktion der Forschungsdaten. Bitte beschreiben Sie die Auswahl der Methoden, die theoretische und praktische Vorbereitung der Datenerhebung und den Verlauf der Datenerhebung selbst.
• Beschreibung und Begründung der Erhebungsmethodik: Welche Methoden und Verfahren wurden zur Datenerhebung eingesetzt und warum wurden diese ausge- wählt? Gab es bei der Verwendung dieser Methoden Besonderheiten oder Modifikationen und warum wurden diese vorgenommen?
• Entwicklung und Erprobung der Erhebungsinstrumente: Welche Erhebungsinstrumente (z.B. Interview-Leitfäden, Beobachtungsbögen etc.) kamen zum Einsatz und aus welchen Gründen? Wie wurden die Erhebungsinstrumente entwickelt? Wurden die Erhebungsinstrumente vorab geprüft (z.B. „Pretest“) und ggf. modifiziert? Wurden ergänzende Materialien eingesetzt (z.B. Stimuli wie Fallvignetten, Fotos etc.) und wie wurden diese entwickelt und verwendet?
• Personelle Aspekte der Datenerhebung: Wie wurde die Datenerhebung organisiert und wie wurden die datenerhebenden Personen auf die Erhebung vorbereitet (z.B. durch Instruktionen, Schulungen etc.)? Gab es Maßnahmen zur Qualitätssicherung beider Datenerhebung (z.B. Interview-Anweisungen)?
• Soziale und situationale Aspekte der Datenerhebung: Wie wurde die Erhebung vorbereitet (z.B. Vorgespräche) und unter welchen räumlichen, zeitlichen und sonstigen situativen Gegebenheiten fand die Datenerhebung statt? Gab es besondere Vorkommnisse bei einzelnen Datenerhebungen und wie wurde damit umgegangen? Wurden die Umstände der Erhebung verändert und warum?
Aufbereitung, Auswertung und Nachnutzungspotenziale der Daten
In diesem Abschnitt stellen Sie die im Forschungsprojekt entstandenen Forschungsdaten sowie ihre Aufbereitung und Auswertung dar. Darüber hinaus können Sie Hinweise für mögliche Nachnutzungen der Daten geben. Hierzu möchten wir Sie nachdrücklich ermuntern: Als Primärforschende kennen Sie die Daten am besten, und Ihre inhaltlichen oder methodischen Hinweise und Anregungen können eine große Hilfe für weitere Forschungen sein!
A. Daten und Datenaufbereitung
Hier stellen Sie dar, welche Daten aus der Datenerhebung hervorgegangen sind bzw. für eine Nachnutzung zur Verfügung gestellt werden und wie diese Daten bearbeitet und aufbereitet wurden. Dies können zum Beispiel bei einer auf Interviews beruhenden Studie die Darstellung der Transkriptionsregeln für die Verschriftlichung von Audioaufnahmen der Interviews und die Maßnahmen zur Anonymisierung bzw. Pseudonymisierung sein.
• Bearbeitung/Aufbereitung der „Rohdaten“: Wie wurden die bei der Erhebung entstandenen Daten (z.B. Audioaufnahmen) prozessiert und für die Auswertung vorbereitet? Welche neuen Datenarten (z.B. Transkripte) sind dabei entstanden? Nach welchen Regeln wurde vorgegangen (z.B. Transkriptionsregeln) und welche Mittel und Instrumente wurden genutzt (z.B. Computer-Software)? Was waren die zentralen Arbeitsschritte und gab es Maßnahmen zur Qualitätssicherung (z.B. Schulung der Transkriptoren, Validierung der Transkripte)? Gab es Besonderheiten oder Schwierigkeiten (z.B. Qualität der Audioaufnahmen)?
• Datenschutz und Anonymisierung: Wie wurde sichergestellt, dass rechtliche und forschungsethische Voraussetzungen, wie Vertraulichkeit und Anonymität, erfüllt wurden? Welche Maßnahmen zur Anonymisierung bzw. Pseudonymisierung wurden ggf. getroffen und nach welchen Vorgaben und Regeln wurden Daten anonymisiert bzw. pseudonymisiert?
• Datenkorpus zur Archivierung/Nachnutzung: Welche Forschungsmaterialien werden bei Qualiservice archiviert und für wissenschaftliche Nachnutzungen zur Verfügung gestellt? Dies können zum Beispiel Audioaufnahmen und Transkripte von Interviews sowie ergänzende Materialien zu den einzelnen Datenerhebungen sein, die unter Umständen auch (weiter) ausgewertet werden können (z.B. Memos, Postskripta oder Fallbeschreibungen). Unterscheidet sich dieser Datenkorpus von dem im Forschungsprojekt verwendeten Datenkorpus und worin bestehen diese Unterschiede?
• Weitere Daten: Gibt es weitere Daten, die mit dem Forschungsprojekt in Verbindung stehen und für Nachnutzungen relevant sein könnten? Dabei kann es sich zum Beispiel um Daten handeln, die aus einer früheren Förderperiode oder einem früheren Projekt stammen und bei Qualiservice archiviert wurden oder um quantitative Daten, die im Zuge einer verteilten Archivierung bei einem anderen Forschungsdatenzentrum bzw. Datenrepositorium archiviert wurden.
B. Auswertungsprozesse und Ergebnisse
Auch bei einer Nachnutzung unter anderen inhaltlichen Gesichtspunkten kann es für das bessere Verständnis Ihrer Forschungsdaten durch Nachnutzende hilfreich sein, wenn Sie einen Überblick über die Auswertungen und Ergebnisse Ihres Forschungsprojekts geben. Die Beschreibung kann folgende Punkte enthalten:
• Auswertungsmethoden und inhaltliches Vorgehen: Welche Daten wurden für die Auswertung(en) verwendet? Mit welchen Methoden wurden die Daten ausgewertet? Wie wurden die Methoden ggf. angepasst und angewendet?
• Auswertungsorganisation, Instrumente und Gütekriterien: Wie wurde die Auswertung personell und organisatorisch durchgeführt (z.B. Einzel- oder Teamauswertung, Arbeitsteilung, kollegiale Validierung, Forschungswerkstätten etc.)? Wurden Instrumente zur Unterstützung der Auswertung (z.B. Computer-Software) eingesetzt und ggf. wie? Welche Gütekriterien wurden an die Ergebnisse der Auswertung angelegt und wie wurden diese Anforderungen überprüft (z.B. Intercoderreliabilität, kommunikative Validierung usw.)?
• Zentrale Ergebnisse: Was waren zentrale Ergebnisse der Datenauswertung bzw. des Forschungsprojekts? Gab es Rückwirkungen von (ersten) Ergebnissen auf den Forschungsprozess (z.B. neue Teilfragen, Annahmen, Heuristiken, Konzepte)? Wie sind diese Ergebnisse zu bewerten bzw. was folgt aus diesen Ergebnissen (z.B. zentrale Schlussfolgerungen, weiterer Forschungsbedarf)? An dieser Stelle kann es sinnvoll sein, Projektveröffentlichungen (s.u.) zu zitieren und ggf. zu kommentieren, damit sich Nachnutzende leichter darauf beziehen können.
C. Hinweise zur Nachnutzung der Daten
In diesem Abschnitt können Sie Anregungen zur Nachnutzung der Daten oder für eine mögliche Erhebung ergänzender Daten geben. Sie können beispielsweise die folgenden Punkte behandeln:
• Nachnutzungspotenziale: In welchen Bereichen (Themen, Disziplinen etc.) sehen Sie die größten Nachnutzungspotenziale Ihrer Forschungsdaten? Für welche wissenschaftlichen Zwecke könnten die Daten jetzt oder in Zukunft interessant sein? Zu welchen Aspekten gibt es Informationen im Datenmaterial, die in Ihrem Forschungsprojekt nicht (ausreichend) untersucht werden konnten? Mit welchen weiteren Auswertungs methoden könnten die Daten erkenntnisbringend analysiert werden und warum? Gibt es andere Daten, mit denen die Daten aus dem Forschungsprojekt bei einer Nachnutzung sinnvoll kombiniert werden könnten?
• Hinweise für weitere Datenerhebungen: Gibt es Hinweise, die Sie für Nachnutzungen geben möchten, bei denen weitere Daten entweder von den Forschungsteilnehmenden in Ihrem Projekt (sofern die Kontaktdaten und Einwilligungserklärungen dieser Personen dazu vorliegen) oder von anderen Personen erhoben werden könnten?
• Zu beachtende Vorgaben von Dritten: Gibt es Richtlinien zum Umgang mit den Forschungsdaten, die bei einer Nachnutzung zu beachten sind, z.B. Kodizes von Ihrer Forschungseinrichtung, dem Berufsverband, dem Fachverband, dem Fördergeber oder anderen Institutionen sowie Vorgaben der Forschungsteilnehmenden?
Weitere Kontextmaterialien zur Studie bzw. zu den Daten
Wie eingangs erläutert, ist der Studienreport zwar eine wichtige, aber nicht die einzige Quelle für Kontextinformationen zu Ihrem Forschungsprojekt bzw. zu den Forschungsdaten. In diesem Abschnitt geht es um Hinweise auf weitere Kontextmaterialien. Dabei kann es sich sowohl um Materialien handeln, die Sie an Qualiservice übermittelt haben, als auch um solche, die anderweitig verfügbar sind (z.B. Publikationen oder Vortragsunterlagen). Wir beraten Sie gerne bei der Auswahl der für die Archivierung und Bereitstellung infrage kommenden Kontextmaterialien.
Bitte beachten Sie dabei die folgenden Punkte: Idealerweise geben Sie im Studienreport alle weiteren Kontextmaterialien an und erläutern diese ggf. kurz (vgl. die folgende Liste). Sie sollten aber keine weiteren Kontextmaterialien in den Studienreport aufnehmen (auch nicht als Anhang), sondern diese separat an Qualiservice übermitteln. Achten Sie außerdem auf die Befolgung datenschutzrechtlicher und urheberrechtlicher Vorgaben. Bei Fragen dazu können Sie uns gerne kontaktieren.
Die folgende Liste enthält einige Beispiele für weitere Kontextmaterialien und sollte von Ihnen an die Gegebenheiten Ihres Forschungsprojekts angepasst werden:
Dokumente zum Forschungsprojekt
• Projektantrag
• Abschlussbericht
• Zwischenbericht(e)
• Weitere Gesamt-/Überblicksdarstellungen zum Forschungsprojekt
Rechtliche und forschungsethische Vorbereitung der Datenerhebung
• Genehmigungen (z.B. von Behörden, Organisationen)
• Ethik-Voten (z.B. von Ethikkommissionen)
• Informierte Einwilligung (z.B. Informationsblatt und Blanko-Einwilligungserklärung) bzw. andere rechtliche Grundlage der Verarbeitung personenbezogener Daten
Inhaltliche und praktische Vorbereitung der Datenerhebung
• Dokumente zum Untersuchungsgegenstand und zur Fallauswahl
• Dokumente zur Entwicklung der Erhebungsinstrumente
• Dokumente zum Pretest und der Überarbeitung der Erhebungsinstrumente
• Dokumente zur Kontaktaufnahme mit Gatekeepern (z.B. Anschreiben)
• Dokumente zur Kontaktaufnahme mit potentiellen Forschungsteilnehmenden (z.B. Anschreiben, Flyer, Aushänge, Anzeigen)
Durchführung der Datenerhebung
• Leitfaden (für Interview, Fokusgruppe, Gruppendiskussion etc.)
• Befragungsbogen (z.B. für soziodemographische Angaben)
• Beobachtungsbogen
• Anweisungen für Interviewer_innen, Moderator_innen etc.
• Notizen, Memos, Protokolle, Postskripta etc.
Aufbereitung der Daten
• Dokumentation der Transkription (z.B. Regeln, Manuale)
• Dokumentation der Anonymisierungs-/Pseudonymisierungsmaßnahmen
Auswertung der Daten
• Schematische Darstellung der Auswertung
• Instruktionen zur Auswertung
• Codebuch (Codieranweisungen, Kategorienschema etc.)
Veröffentlichungen zum Projekt
• Liste der Publikationen des Forschungsprojekts (möglichst mit DOI, ISBN, URL etc.)
• Liste der Vorträge zum Forschungsprojekt
• Weitere Forschungsdissemination (z.B. Medienbeiträge, Veranstaltungen)
Regionaler, kultureller, zeitgeschichtlicher Kontext des Projekts
• Quellen zur Veranschaulichung des Projektkontextes, u.a. für die Nutzung der Daten
in fernerer Zukunft (z.B. Handbücher, Informationsmaterialien, Praxisdokumente)
Zum Schluss
Wir hoffen, dass wir Ihnen mit dieser Handreichung eine Orientierung bzw. Anregungen zur Kontextualisierung Ihrer Forschungsdaten und zur Erstellung des Studienreports geben konnten. Wir verstehen die Archivierung und Bereitstellung von qualitativen Forschungsdaten als Resultat einer engen Zusammenarbeit zwischen Forschenden und Qualiservice und möchten dabei soweit wie möglich auf Ihre Interessen und Bedarfe eingehen. Wenn Sie somit Fragen zur Kontextualisierung, zum Studienreport oder generell zur Archivierung, Bereitstellung und Nachnutzung von Forschungsdaten bei Qualiservice haben, dann kontaktieren Sie uns über unsere Webseite oder direkt per E-Mail: info@qualiservice.org – wir beraten Sie gerne!
Wir freuen uns auch über Rückmeldungen zu dieser Handreichung und zu Ihren Erfahrungen bei der Kontextualisierung Ihrer Forschungsmaterialien. Weitere Informationen und ‚Good-
Practice‘-Beispiele zur Kontextualisierung finden Sie auch auf unserer Webseite unter https://www.qualiservice.org/.
Literatur
Bishop, Libby (2006): A Proposal for Archiving Context for Secondary Analysis. In: Methodological Innovations Online 1 (2), S. 10–20.
Corti, Louise; van den Eynden, Veerle; Bishop, Libby; Woollard, Matthew (2014): Managing and Sharing Research Data: A Guide to Good Practice. Los Angeles: SAGE Publications.
Hollstein, Betina; Ullrich, Carsten G. (2003): Einheit trotz Vielfalt? Zum konstitutiven Kern qualitativer Sozialforschung. In: Soziologie 32 (4), S. 29–43.
Kretzer, Susanne (2013): Infrastruktur für qualitative Forschungsprimärdaten – Zum Stand des Aufbaus eines Datenmanagements von Qualiservice. In: Denis Huschka, Hubert Knob- lauch, Claudia Oellers und Heike Solga (Hrsg.): Forschungsinfrastrukturen für die qualitative Sozialforschung. Berlin: Scivero-Verlag, S. 93–112.
Medjedović, Irena (2014): Qualitative Sekundäranalyse: Zum Potenzial einer neuen Forschungsstrategie in der empirischen Sozialforschung. Wiesbaden: Springer VS.
Medjedović, Irena; Witzel, Andreas (2010): Wiederverwendung qualitativer Daten: Archivierung und Sekundärnutzung qualitativer Interviewtranskripte. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.
Van den Berg, Harry (2008): Reanalyzing Qualitative Interviews from Different Angles: The Risk of Decontextualization and Other Problems of Sharing Qualitative Data. In: Andreas Witzel, Irena Medjedović und Susanne Kretzer (Hrsg.): Historical Social Research / Historische Sozialforschung 33 (3), Focus: Secondary Analysis of Qualitative Data, S. 179–192.